
Ein starkes Wurzelsystem ist die unsichtbare Basis jeder Cannabispflanze. Während Blüten und Blätter im Fokus vieler Grower stehen, entscheidet das Wurzelwerk über Nährstoffaufnahme, Wasserhaushalt, Stabilität und Widerstandskraft. Wer die Struktur, Funktion und Entwicklung der Wurzeln versteht, gewinnt tiefe Einblicke in den Anbau und die Naturgeschichte von Cannabis.
Das Wurzelsystem umfasst alle unterirdischen Pflanzenteile, die für:
Wasseraufnahme 💧
Nährstoffversorgung ⚡
Stabilität und Verankerung 🌍
Speicherung von Reservestoffen 🧪
verantwortlich sind. Bei Cannabis besteht es in erster Linie aus der Pfahlwurzel, die sich vertikal nach unten entwickelt, sowie feinen Seitenwurzeln, die sich verzweigen und die Oberfläche im Boden vergrößern.
👉 Besonders spannend: Cannabis geht Symbiosen mit Mykorrhiza-Pilzen ein, die die Nährstoffaufnahme (v. a. Phosphor) fördern.
Cannabis wurde nicht nur wegen Fasern, Samen und Blüten genutzt – auch die Wurzeln spielten in manchen Kulturen eine Rolle:
- In der Traditionellen Chinesischen Medizin wurden getrocknete Cannabiswurzeln teilweise als Tee oder Umschlag bei Fieber, Schmerzen und Entzündungen verwendet
- Antike Aufzeichnungen berichten von der Verwendung der Wurzeln zur Herstellung von Salben
- Auch in der mittelalterlichen Volksmedizin Europas finden sich Hinweise auf Cannabiswurzeln als Heilmittel
Diese Anwendungen sind heute vor allem von historischem Interesse – wissenschaftlich untersucht wird die Heilwirkung der Wurzeln kaum.
Ein gesundes Wurzelsystem ist entscheidend für die Qualität der Pflanzen:
Wurzelfäule, Staunässe oder Sauerstoffmangel im Boden gehören daher zu den größten Gefahren beim Anbau.
Outdoor: Die Pfahlwurzel kann tief in die Erde wachsen (teilweise über 1 Meter), um Wasser aus tieferen Schichten zu erreichen.
Indoor: Begrenzte Topfgrößen schränken die Entwicklung ein. Hier ist eine lockere Erde oder ein hydroponisches System entscheidend, um die Sauerstoffversorgung sicherzustellen.
Besonders Indoor-Grower profitieren davon, das Wurzelsystem zu verstehen und gezielt zu fördern.
🌍 Luftdurchlässige Erde oder Substrate verwenden
🚰 Staunässe vermeiden – Drainage ist entscheidend
🧪 Mykorrhiza und nützliche Bakterien können das Wachstum unterstützen
🪴 Behutsames Umtopfen verhindert Wurzelstress
☀️ Dunkelheit im Wurzelbereich ist wichtig – Wurzeln reagieren empfindlich auf Licht 🚫
1. Welche Wurzelart hat Cannabis?
Cannabis entwickelt eine Pfahlwurzel, von der viele feine Seitenwurzeln abzweigen.
2. Warum sind Wurzeln so wichtig für den Ertrag?
Weil sie die Nährstoffe und das Wasser liefern, die direkt in die Blütenproduktion einfließen.
3. Können Cannabiswurzeln medizinisch genutzt werden?
Historisch ja – in der Traditionellen Medizin. Heute ist das eher selten und wissenschaftlich kaum belegt.
4. Wie tief reichen die Wurzeln von Cannabis?
Outdoor oft über einen Meter tief, Indoor meist begrenzt durch die Topfgröße.
5. Was ist Wurzelfäule?
Eine Erkrankung durch zu viel Feuchtigkeit und Sauerstoffmangel – erkennbar an fauligem Geruch und braunen, matschigen Wurzeln.
Das Wurzelsystem bei Cannabis ist die Basis für Vitalität, Wachstum und Ertrag. Historisch betrachtet spielten Wurzeln sogar in der Volksmedizin eine Rolle – heute liegt der Fokus auf ihrer Funktion im Anbau. Ob Indoor oder Outdoor: Nur eine gesunde Wurzelstruktur ermöglicht es, das volle Potenzial der Pflanze auszuschöpfen.