Verdauungssystem & Resorption von Edibles
Edibles, also Lebensmittel mit Cannabis oder CBD, wirken anders als gerauchtes Cannabis. Der Grund liegt im Verdauungssystem und dem Weg, den die Cannabinoide durch den Körper nehmen.
Nach der Einnahme gelangen THC und CBD in den Magen-Darm-Trakt, werden dort teilweise aufgespalten und anschließend ins Blut aufgenommen.
Das Ergebnis: ein verzögerter Wirkungseintritt, oft jedoch intensivere und länger anhaltende Effekte als beim Inhalieren.
➡️ Edibles sind daher besonders für medizinale Anwendungen und gezielte Dosierungen interessant.
Die Resorption von THC & CBD im Verdauungssystem
1. Mund & Speichelproduktion 👅
- Mechanisches Zerkleinern der Edibles und Durchmischen mit Speichel.
- Erste Verdauungsenzyme beginnen, Nahrungsbestandteile aufzuschließen.
2. Magen: Zerlegung & Vorbereitung 🍲
- Magensäure und Enzyme lösen Cannabinoide aus der Lebensmittelmatrix.
- THC und CBD werden teilweise freigesetzt, die Hauptabsorption erfolgt später im Dünndarm.
3. Dünndarm: Hauptort der Resorption 🫀
- Cannabinoide passieren die Darmwand und gelangen ins Blut.
- Fettlösliche Substanzen wie THC und CBD benötigen Lipide für effiziente Aufnahme.
- Bioverfügbarkeit liegt meist bei 4–12 %, deutlich niedriger als beim Inhalieren.
4. Leber: First-Pass-Metabolismus 🧪
- THC wird zu 11-Hydroxy-THC metabolisiert – ein stärker psychoaktiver Metabolit.
- CBD wird enzymatisch abgebaut, wirkt jedoch nicht psychoaktiv.
5. Systemischer Kreislauf: Wirkung entfaltet sich 🌡️
- Die Wirkstoffe werden über das Blut zu den Zielorganen transportiert.
- Wirkungseintritt: 30–120 Minuten
- Wirkungsdauer: 4–8 Stunden
Faktoren, die die Resorption von Edibles beeinflussen
- Fettgehalt der Nahrung: Erhöht die Aufnahme fettlöslicher Cannabinoide.
- Magenfüllung: Ein voller Magen verzögert, ein leerer Magen beschleunigt die Wirkung.
- Individueller Stoffwechsel: Enzymaktivität, Darmflora und Leberfunktion beeinflussen die Bioverfügbarkeit.
- Art des Edibles: Öle, Gummis oder Schokolade zeigen unterschiedliche Resorptionsprofile.
Wissenschaftlicher Hintergrund 🧪
First-Pass-Effekt: THC wird in der Leber zu 11-Hydroxy-THC umgewandelt, was die psychoaktive Wirkung verstärkt.
Fettlöslichkeit: Cannabinoide binden an Lipide und Proteine, was die Verteilung im Körper beeinflusst.
Bioverfügbarkeit: Variiert stark zwischen individuellen Stoffwechselraten und Edible-Typen.
Langzeitstudien: Forschung zu Edibles ist begrenzt, zeigt jedoch deutlich andere Wirkungseintritte und Intensität im Vergleich zum Inhalieren.
Häufige Fragen (FAQ) ❓
1. Warum dauert die Wirkung von Edibles länger als beim Rauchen?
➡️ Cannabinoide müssen den Verdauungstrakt passieren und werden in der Leber metabolisiert, bevor sie ins Blut gelangen.
2. Wie lange hält die Wirkung von Edibles an?
➡️ Typischerweise 4–8 Stunden, abhängig von Dosierung, Fettgehalt der Nahrung und individuellem Stoffwechsel.
3. Kann man die Wirkung von Edibles vorhersagen?
➡️ Nicht exakt. Faktoren wie Mageninhalt, Fettgehalt und Enzymaktivität führen zu starker Variabilität.
4. Warum kann die Wirkung von Edibles stärker sein als beim Rauchen?
➡️ Der Leberstoffwechsel wandelt THC in 11-Hydroxy-THC, einen potenteren psychoaktiven Metaboliten.
5. Kann CBD effektiv über Edibles aufgenommen werden?
✅ Ja, CBD wird ebenfalls im Dünndarm resorbiert, wirkt jedoch nicht psychoaktiv.
Fazit 🌟
Die Resorption von Edibles ist ein komplexer, wissenschaftlich erklärbarer Prozess:
Von Mund über Magen und Dünndarm bis zur Leber wird THC metabolisiert und CBD enzymatisch abgebaut.
Faktoren wie Fettgehalt, Magenfüllung und individueller Stoffwechsel beeinflussen Wirkungseintritt, Intensität und Dauer.
Ein fundiertes Verständnis hilft Dosierung, Wirkung und Dauer von Edibles besser einzuschätzen.
➡️ Edibles bieten eine präzise, langanhaltende und intensive Möglichkeit, Cannabis und CBD aufzunehmen, besonders für medizinische Anwender oder Konsumenten, die auf eine kontrollierte Wirkung Wert legen.
