
Der Begriff Phänotyp taucht beim Cannabis-Anbau immer wieder auf – doch was genau bedeutet er eigentlich?
Kurz gesagt: Der Phänotyp beschreibt das sichtbare Erscheinungsbild einer Pflanze, das durch ihre Gene (Genotyp) und die Umweltbedingungen geprägt wird.
Selbst zwei Pflanzen mit identischer Genetik können sich völlig unterschiedlich entwickeln – in Aussehen, Aroma, Ertrag und Wirkung. Genau hier liegt die Faszination und Herausforderung im Cannabis-Anbau.
Um den Phänotyp richtig zu verstehen, muss man ihn vom Genotyp unterscheiden:
👉 Beispiel: Zwei Samen derselben Sorte (z. B. Gorilla Glue #4) können zu völlig unterschiedlichen Pflanzen führen. Eine wächst kompakt mit breiten Blättern, die andere hoch und buschig. Auch Blütenduft, Harzproduktion, Blütezeit und Wirkung können stark variieren.
Der Phänotyp ist ein zentraler Faktor im Cannabis-Anbau – egal ob Indoor oder Outdoor. Er beeinflusst:
✅ Ertrag & Qualität der Blüten
✅ Wirkung & Terpenprofil (Aroma, Geschmack, Cannabinoid-Gehalt)
✅ Pflegeaufwand & Klima-Anforderungen
✅ Selektion von Mutterpflanzen für Stecklinge
✅ Optimierung von Anbaubedingungen
Besonders beim sogenannten Pheno-Hunting (Phänotyp-Selektion) suchen Grower nach dem besten Ausdruck einer Sorte – sei es der höchste THC-Gehalt, das fruchtigste Aroma oder die ideale Struktur für den Anbauraum. 🌿💡
Der Phänotyp entsteht im Zusammenspiel von Genetik und Umwelt. Grower können durch ihre Entscheidungen gezielt Einfluss nehmen:
💡 Lichtintensität & -spektrum – LED vs. HPS beeinflusst Wuchsform und Blütenentwicklung
🌡️ Temperatur & Luftfeuchtigkeit – bestimmen Stoffwechsel und Harzproduktion
🪴 Substratwahl – Erde, Kokos oder Hydro-Systeme führen zu unterschiedlichen Resultaten
💧 Gießverhalten & pH-Wert – entscheidend für Nährstoffaufnahme
🍽️ Nährstoffe & Zusätze – bestimmen Vitalität, Aroma und Potenz
Jede Anpassung dieser Faktoren verändert die Ausprägung der Pflanze – und damit den finalen Phänotyp.
Bei vielen Sorten entstehen mehrere Phänotypen. Ein bekanntes Beispiel ist Blue Dream:
👉 Für Grower bedeutet das: Der „richtige“ Phänotyp hängt immer von den persönlichen Zielen ab – sei es ein bestimmtes Aroma, eine kurze Blütezeit oder ein besonders hoher Ertrag.
In der Botanik beschreibt der Phänotyp nicht nur Form und Größe, sondern auch chemische Eigenschaften wie Terpenprofil und Cannabinoid-Spektrum.
Diese entstehen, wenn Gene auf Umwelteinflüsse reagieren.
🔬 Ein Beispiel:
Das macht den Phänotyp zu einem dynamischen Merkmal, das Grower gezielt steuern können.
Wer den Phänotyp versteht, kann:
🌱 gezielt selektieren (Pheno-Hunting)
🌸 individuelle Sorten-Highlights entdecken
💡 optimale Bedingungen für den Grow schaffen
🔬 mehr Kontrolle über Wirkung, Aroma & Ertrag gewinnen
👉 Kurz: Phänotyp-Wissen ist ein Schlüssel für Qualität und Individualität im Cannabis-Anbau.
F: Kann eine Sorte mehrere Phänotypen haben?
A: Ja, eine Sorte kann unterschiedliche Ausprägungen hervorbringen. Diese Unterschiede entstehen durch Umweltfaktoren, obwohl die Genetik identisch ist.
F: Was ist Pheno-Hunting?
A: Pheno-Hunting bezeichnet die gezielte Suche nach dem „besten“ Phänotyp einer Sorte – also der Pflanze mit den gewünschten Eigenschaften wie Aroma, Potenz oder Wuchsform.
F: Kann ich den Phänotyp aktiv beeinflussen?
A: Ja, Faktoren wie Licht, Klima, Substrat und Nährstoffe haben direkten Einfluss auf den Phänotyp. Mit der richtigen Steuerung lassen sich gewünschte Eigenschaften verstärken.
F: Ist der Phänotyp gleichbleibend?
A: Nein, er ist dynamisch. Selbst Klone einer Pflanze können je nach Umgebung unterschiedliche Phänotypen entwickeln.
F: Was unterscheidet Phänotyp und Genotyp?
A: Der Genotyp ist die unveränderliche DNA, der Phänotyp ist das sichtbare Ergebnis, das durch Gene und Umwelt bestimmt wird.