
Der richtige Einsatz von Licht ist beim Cannabis-Anbau einer der entscheidendsten Faktoren. Doch zu viel des Guten kann schaden: Light Burn gehört zu den häufigsten Problemen beim Indoor-Grow und führt zu verbrannten Blättern, gestressten Pflanzen und reduzierter Erntequalität.
In diesem Leitfaden erfährst du:
- was Light Burn genau ist,
- wie du erste Anzeichen früh erkennst,
- welche Ursachen es gibt,
- und wie du deine Pflanzen effektiv davor schützt.
Unter Light Burn versteht man Schäden durch zu hohe Lichtintensität oder durch falsch platzierte Lampen beim Anbau von Cannabis.
Typische Symptome sind:
🍂 Vergilbte oder gebleichte Blattspitzen
🔥 Braune, verbrannte Stellen auf den Blättern
🌿 Eingeknickte oder schrumpfende Blätter
🕒 Wachstumsverzögerungen und schwache Blütenbildung
Diese Schäden entstehen, weil die Chloroplasten in den Blättern zerstört werden. Die Pflanze kann dadurch weniger Photosynthese betreiben – und verliert an Energie, Gesundheit und Ertrag.
Mehrere Faktoren können Light Burn auslösen:
Die ersten Anzeichen sind subtil, treten aber fast immer an den jüngsten Trieben auf:
- Blätter wirken heller oder bleich.
- Spitzen beginnen auszutrocknen.
- Neue Blätter erscheinen dünner oder deformiert.
👉 Wer seine Pflanzen regelmäßig kontrolliert, erkennt Light Burn frühzeitig und kann schnell gegensteuern.
Ein paar einfache, aber wichtige Maßnahmen schützen deine Pflanzen:
1. Optimale Lampen-Abstände einhalten
- LEDs: meist 30–60 cm Abstand
- HPS-Lampen: oft 40–80 cm oder mehr
- Fluoreszenzröhren: können näher stehen, da sie weniger Wärme abgeben
👉 Jeder Lampentyp hat eigene Empfehlungen – halte dich an die Herstellerangaben und passe den Abstand dem Wachstum an.
2. Lichtintensität regulieren
Dimmbare Lampen oder verstellbare Aufhängungen ermöglichen eine flexible Steuerung der Lichtstärke.
3. Lichtzyklen korrekt einhalten
🌱 Vegetative Phase: 18 Stunden Licht / 6 Stunden Dunkelheit
🌼 Blütephase: 12 Stunden Licht / 12 Stunden Dunkelheit
4. Reflektoren & Abdeckungen nutzen
Sie sorgen für eine gleichmäßige Lichtverteilung und verhindern gefährliche Hotspots.
5. Pflanzen regelmäßig drehen
So erhält jede Seite gleichmäßig Licht – ohne dass bestimmte Bereiche überbelichtet werden.
Wenn deine Pflanzen bereits Symptome zeigen:
🔄 Abstand der Lampen sofort erhöhen
💡 Lichtintensität reduzieren
✂️ Stark beschädigte Blätter entfernen – das reduziert Krankheitsrisiken
🌬️ Luftzirkulation verbessern, um Hitze abzuleiten
Die gute Nachricht: Leichte Schäden sind reversibel. Bei frühzeitigem Eingreifen erholen sich die Pflanzen meist vollständig.
Viele Grower unterschätzen die Wirkung von Licht. Häufige Fehler sind:
❌ Lampen zu nah an die Pflanzen gehängt
❌ Intensität erhöht, ohne den Abstand zu beachten
❌ Keine Kontrolle der Blätter in den oberen Pflanzenschichten
❌ Fehlender Einsatz von Messgeräten für PPFD oder Lux
👉 Tipp: Ein Luxmeter oder PPFD-Messgerät hilft, die Lichtmenge objektiv einzuschätzen.
1. Ist Light Burn das gleiche wie Nährstoffmangel?
➡️ Nein. Light Burn zeigt sich meist an den obersten Blättern, während Nährstoffmängel oft an älteren Blättern beginnen.
2. Wie lange dauert es, bis sich Pflanzen von Light Burn erholen?
➡️ Je nach Schwere einige Tage bis mehrere Wochen. Neue, gesunde Blätter sind ein gutes Zeichen für Erholung.
3. Kann Light Burn die gesamte Ernte ruinieren?
➡️ Bei starkem Befall ja. Früh erkannt, lässt sich der Schaden aber begrenzen.
4. Reicht es, nur den Abstand der Lampen zu ändern?
➡️ Oft ja, aber manchmal ist zusätzlich eine Regulierung der Intensität oder eine bessere Luftzirkulation nötig.
5. Tritt Light Burn auch beim Outdoor-Grow auf?
➡️ In seltenen Fällen, etwa bei extrem heißer Sonne in südlichen Regionen. Meist betrifft das Problem jedoch Indoor-Grows.
Mit dem richtigen Abstand, einer angepassten Intensität und dem richtigen Lichtzyklus schützt du deine Pflanzen zuverlässig vor Light Burn.
👀 Früherkennung ist entscheidend
🔧 Kleine Anpassungen haben große Wirkung
🌱 Gesunde Pflanzen danken dir mit kräftigem Wachstum und hoher Blütenqualität