
Botrytis cinerea, besser bekannt als Grauschimmel, gehört zu den gefürchtetsten Pilzerregern im Cannabisanbau. Besonders in der Blütephase kann Botrytis ganze Ernten zerstören – oft bevor du das Problem überhaupt bemerkst. Auf dieser Seite erfährst du alles Wichtige: von Ursachen und Vorbeugung bis hin zu Maßnahmen bei Befall.
Botrytis ist ein Schimmelpilz, der feuchtes, schlecht belüftetes Klima liebt und sich rasant ausbreitet. Besonders die Blüten sind gefährdet. Das Tückische: Botrytis wächst häufig von innen nach außen. Äußerlich gesunde Buds können bereits im Inneren faulen – ein echtes Risiko für deine Ernte.
Anzeichen eines Befalls:
Fauliger, muffiger Geruch
Verfärbte, matschige oder vertrocknete Blütenstellen
Graue oder bräunliche Schimmelbildung
Plötzlicher Blattverfall in betroffenen Bereichen
Frühzeitiges Erkennen ist entscheidend, um größere Schäden zu vermeiden.
Botrytis entwickelt sich besonders unter diesen Bedingungen:
Hohe Luftfeuchtigkeit (über 60–65 % in der Blütephase)
Dichte Bud-Strukturen mit schlechter Luftzirkulation
Temperaturschwankungen, die zu Kondensation führen
Verletzungen an Pflanzen (z. B. durch Insekten oder unsauberes Beschneiden)
Besonders anfällig sind große, kompakte Sorten wie Critical oder Gorilla Glue, bei denen kaum Luft ins Innere der Buds gelangt.
Wer Botrytis vermeiden möchte, sollte auf ein sauberes und kontrolliertes Klima achten:
Luftfeuchtigkeit während der Blütephase bei 45–55 % halten
Gute Luftzirkulation mit Ventilatoren sicherstellen
Pflanzen regelmäßig ausdünnen (Entlaubung, Lollipopping)
Nie nasse Blätter oder Blüten berühren oder beschneiden
Outdoor: Sorten mit kurzer Blütezeit und resistentem Wuchs wählen
💡 Tipp: Nutze Hygrometer und Thermometer mit Datenaufzeichnung, um Klimaschwankungen frühzeitig zu erkennen.
Falls Botrytis entdeckt wird, schnell handeln:
Befallene Stellen großzügig entfernen – inklusive angrenzendem, scheinbar gesundem Material
Werkzeuge desinfizieren
Luftfeuchtigkeit senken und Belüftung verstärken
Gegebenenfalls Ernte einleiten, wenn der Befall fortschreitet
❌ Befallenes Pflanzenmaterial darf nicht konsumiert werden – die enthaltenen Mykotoxine sind gesundheitsschädlich.
1. Kann ich Botrytis vollständig verhindern?
Mit optimaler Luftzirkulation, kontrollierter Luftfeuchtigkeit und sauberem Arbeiten lässt sich das Risiko deutlich reduzieren – eine 100%ige Garantie gibt es jedoch nicht.
2. Wie erkenne ich Botrytis frühzeitig?
Auf muffigen Geruch achten, Buds regelmäßig kontrollieren und bei Anzeichen von Verfärbung sofort handeln.
3. Welche Sorten sind besonders anfällig?
Große, kompakte Sorten wie Critical, Gorilla Glue oder dicht wachsende Hybride haben ein höheres Risiko.
4. Kann ich befallenes Material noch retten?
Befallene Blüten müssen entfernt werden. Gesund aussehende Bereiche nahe dem Befall ebenfalls prüfen und ggf. ernten.
5. Welche Geräte helfen bei der Vorbeugung?
Hygrometer, Thermometer, Ventilatoren und LED-Beleuchtung mit Wärmeabgabe können helfen, ein optimales Klima zu erhalten.
Botrytis ist ein ernstzunehmender Gegner im Cannabisanbau. Mit präventiven Maßnahmen wie sauberer Arbeit, optimaler Luftzirkulation und kontrollierter Luftfeuchtigkeit kannst du den Schimmel jedoch effektiv in Schach halten. Wer aufmerksam ist, seine Pflanzen regelmäßig kontrolliert und früh handelt, wird mit einer gesunden, hochwertigen Ernte belohnt.